Badarena Krems

Rendering außen 2 030298 2
Piktogramm 3 030298 8

Krems an die Donau – ein Brückenschlag als Erlebnisraum.

Jahr

2021

Ort

Krems

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

5.851 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2021

Krems

Wettbewerb

Mixed

5.851 m²

Jahr

2021

Ort

Krems

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

5.851 m²

Städtebaulich vertieft das Projekt seine – als sehr positiv gesehene – Grundkonzeption eines Brückenschlags schlechthin. Es wird in seiner schlanken Kompaktheit gestärkt als linearer Erlebnisraum zwischen der Strandbadstraße und der Doktor-Franz-Riel-Promenade entlang des Donauufers. In all seinen Ebenen wird die Beziehung zwischen der Stadt und der Donau erlebbar gemacht, sei es in der aktiven Begehung und Benutzung der verschiedenen Abschnitte, sei es einfach in seinen visuellen Anknüpfungen an die beiden wesentlichen Pole dieses urban-landschaftlichen Gefüges. Darüber hinaus ist auch die Option der direkten fußläufigen Anbindung an die Stadt mithilfe einer Brücke über die Bundesstraße B3 konzipiert, die an den stadtseitigen Fuß- und Radweg anknüpft und sich in die Kreisverkehrskonzeption mit der Bahnunterführung Richtung Stadtzentrum einschleifen lässt. Die Details dieser Anbindungen wären im Zusammenhang mit der weiterführenden Verkehrsplanung zu erarbeiten. Allenfalls wäre mit einer Wendelrampe auch eine fahrradmäßige Anbindung zu erstellen.

Piktogramm 1 030298 6
Piktogramm 3 030298 8
Piktogramm 4 030298 9

„Der Campari schmeckt hier auf der Donaustrandterrasse besser als sonstwo – und so einfach trifft man sich hier!“, ruft man den Flaneuren auf der Doktor-Franz-Riel-Promenade zu.

Rendering außen 2 030298 2
Piktogramm 5 030298 15
Piktogramm 6 030298 16
Piktogramm 7 030298 17
Piktogramm 8 030298 18

Die horizontal und vertikal geschichteten Funktionsbereiche lassen eine gute Entflechtung der komplexen Wegeführungen zu und bieten zugleich eine leicht zu nehmende, quasi selbsterklärende Passage zwischen dem Donauufer und dem Vorplatz der Badearena, von wo aus man die verschiedenen Anbindemöglichkeiten (Fußgängerbrücke, Fahrradabstellplatz, Bushaltestelle, Parkplatz)

Piktogramm 2 030298 7 01

an das Stadtzentrum nehmen kann. Die Abkoppelung der badebezogenen Bereiche erfolgt mit subtilen baulich artikulierten Maßnahmen, sodass eine Vermischung der Funktionen verhindert wird. Das öffentlich – ohne Ticket – betretbare Aussichtsrestaurant ist damit bestens an das öffentliche Wegenetz angebunden.

Piktogramm 2 030298 7 02
Lageplan Sommer 030298 5

Die städtebauliche Disposition der Gesamtanlage wird insofern nuanciert, als für die in Zukunft vorgesehene Sporthalle ein Bereich unmittelbar an die Tennisplätze angrenzend vorgesehen wird. Hier kann sie auch in Interaktion mit diesen treten. Der Parkplatz wird zwischen diese zukünftige Halle und den unmittelbaren Zugang zur Badearena gelegt. Vor allem sollen hier die barrierefreien Parkplätze und die Familienparkplätze angeordnet sein, Puffer für weiteren Bedarf ist jedenfalls unmittelbar im Bereich der bestehenden Sporthalle vorhanden. Mit der Fußgängerbrücke sind auch die Stellplätze des

geplanten Parkdecks jenseits der B3 gut erreichbar. Jedenfalls soll vom Parkplatz aus der artikuliert längsgestreckte Baukörper in seiner Gesamtheit erfasst werden können, um den Gestus des Brückenschlags auch in seiner Symbolik wahrnehmen zu können. Der Parkplatz ist leicht geneigt, sodass man von einer erhöhten Kante aus bereits einen guten Überblick über den Freibereich der Badearena erhält und zugleich einen moderaten, mit Rampen- und Freitreppen gestalteten Zugang zur Passage hat. Hier mündet auch die Fußgängerbrücke – allenfalls Fahrradbrücke - ein.

Grundrisse 030298 11

„Unique Selling Point“

Auf die berechtigte Kritik der Jury in der ersten Wettbewerbsstufe wurde kompromisslos eingegangen und der ´unique selling point´ eingelöst. Die Umgruppierung der Funktionsbereiche hat dabei nicht nur zu einer Steigerung der Qualitäten grundlegend geführt, sondern vielmehr noch eine wirtschaftlich schlüssige Verschachtelung der systembedingten Volumina geführt. Die Verlegung der Saunalandschaft auf das Dach sollte genau NICHT das Gesamtvolumen bzw. auch die Gebäudehöhe vergrößern, sondern wurde unter Ausnutzung der für die verschiedenen Bereiche funktional vorgegebenen Mindestraumhöhen in ein Gesamtgefüge integriert. Zudem wurde durch das Freiwerden des Saunabereiches der WB-Stufe 1 auf Liegewiesenniveau die Möglichkeit der Unterbringung aller technischen und betriebswirtschaftlichen Teile geschaffen, sodass auf ein bautechnisch kompliziert herzustellendes Tiefgeschoß mit einer kleinen Ausnahme für die Schwimmbadtechnik verzichtet werden kann. Damit sind auch die eingeforderten wirtschaftlichen Optimierungen eingelöst worden.

Der Haupteingang mit Ticketschalter wurde wie in der Phase 1 in der Mitte der Passage belassen. Geändert wurde dieser Bereich insofern, als nun auch die gesamte Verwaltung hier angeordnet ist und in direktem Zusammenhang mit dem Ticketing steht. Die Nebenräume, wie auch die des Restaurantbetriebes befinden sich im Geschoß darunter und sind unmittelbar mit Treppe und Lift zu erreichen. Der Abgang zum Freibereich des Bades erfolgt entweder indoor (mit Treppe und barrierefreiem Lift) über die Umkleidezone oder outdoor über eine Treppe, die an der Außen-Umkleide/Kabinen-Zone vorbei auf das Gelände führt. Auch für den Winterbetrieb ist dieser Ablauf angedacht, dass man hier an der Kasse bezahlt und über die

Umkleiden den Eislaufplatz erreicht. Die Landschaftsplanung schlägt für den Winterbetrieb eine Eisparcour-Erlebnis-Zufahrt durch das Gelände, zwischen den Bäumen, auf den Eislaufplatz bei den Tennisplätzen vor – aus der möglicherweise als Nachteil gesehenen Distanz wird ein zusätzlicher Erlebniswert geschaffen. Die Beachvolleyball-Sandplätze verbleiben in etwa in der bestehenden Position. Sie sind – am Badekiosk mit gedeckter Terrasse unterhalb der Passagenplattform vorbei – offen und einfach zu erreichen. Allenfalls könnten sie für einen allfälligen vom Bad unabhängigen Betrieb sogar unterhalb der Passage abgetrennt werden.

Schnitt 1 030298 14a
Schnitt 2 030298 14b

Die Hauptebene der Badehalle wurde in ihren Ausmaßen – sowohl flächenmäßig als auch volumenmäßig – optimiert. Die Sichtbarkeit der Beckenanlagen für den Bademeister wurde über eine Reorganisation der Zusatzfunktionen (Dampfbad, IR-Kabinen, …) erreicht. Jedenfalls haben wir die Großzügigkeit der Anlage mit ihren Panoramablicken noch gestärkt.
Die – durchaus kostenmäßig kritisch zu sehenden und auch optimierbaren - weitangelegten Terrassenbereiche sehen wir als besondere Qualität und schlagen sie deshalb weiterhin vor:
Ob man nun an der Kante zum Donauufer liegt oder auf der anderen Seite den meditativen Blick auf die Silhouette des historischen Juwels „Stadt Krems“ richtet – was könnte es schöneres geben, als dass man dann sagt: „Wozu die Stadt an die Donau bringen – hier sind wir bereits IN Krems AN der Donau!“

Ansicht 1 030298 10
Ansicht 2 030298 13a
Ansicht 4 030298 13c

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Anna Gulinska
Florian Huber
Jakub Kaczmarek
Anna Salakhova-Chakhal
Emirhan Veyseloglu

Bauherr

Magistrat der Stadt Krems a. d. Donau Stadtbetriebe

Bädertechnik

Ingenieurbüro Ing. Karl Pfeiffer

Eckdaten

Planungsbeginn: 2021
Nutzfläche: 5.502 m²
BGF: 5.851 m²
BRI: 22.259 m³
Ort: Krems
Nutzung: Badarena
Leistungsumfang: EU-weit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb

Renderings

Jakub Kaczmarek (Stufe 1), vivid vision | Storytelling 3D Visualization (Stufe 2)

Modell

Harald Schmidt, Wien

Auszeichnung

2. Rang