Campus Oberwart

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Nomen est omen: die SCHULGASSE in Oberwart!

Jahr

2021

Ort

Oberwart

Status

Wettbewerb

Kategorie

Bildung

Size

8.338 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2021

Oberwart

Wettbewerb

Bildung

8.338 m²

Jahr

2021

Ort

Oberwart

Status

Wettbewerb

Kategorie

Bildung

Size

8.338 m²

Die Schulgasse in Oberwart wird in Zukunft durch zwei Schulschwerpunkte klar definiert werden: In Zentrumslage wird der Bundesschulcampus verbleiben, während angrenzend an die Sportanlagen die dort bestehenden Schulen durch den Neubau der Volksschule und einem Kindergarten als neues Zentrum für Bildung und Kinderbetreuung zu einem Gemeindeschulcampus ergänzt werden.
Das vorliegende Projekt greift die sinnfällige räumliche Konzentration der Gemeindeschulen nicht nur auf, sondern be-greift seine städtebauliche Disposition aus dem Bewusstsein, Teil eines Ganzen zu sein, in zweifacher Hinsicht:
Einerseits wird an der Ecke Schulgasse/Sportlände ein deutlicher Endpunkt gesetzt und andererseits der Schulvorplatz gemeinsam mit jenem der Europäischen Mittelschule gedacht uns so ein stadträumlich wirksamer Platz als Identifikation für den gesamten Gemeindeschulcampus geschaffen.

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Folgerichtig wird das Schulgebäude von diesem neuen, zentralen Schulplatz aus erschlossen. Von einem besonders großzügig überdeckten Vorbereich gelangt man in das Innere. Des Weiteren können optional die Turnsäle zu dieser gedeckten Zone hin geöffnet und so ein außergewöhnliches Potential für Veranstaltungen mit Freiraumbezug (Sommerfeste, Weihnachtsmärkte u. dgl.) angeboten werden.
Im Zentrum des Hauses befindet sich die Aula, die dreigeschoßig als dreidimensionaler Knotenpunkt

alle Funktionen und Bereiche der Schule verbindet und das Herz des Schulhauses darstellt. Zu beiden Seiten der Aula führen von Treppen flankierte Sitzstufenanlagen in das nächste Geschoß und bilden somit eine Art Amphitheater mit zentral zu bespielender Fläche. Die Sitzstufen können ebenso als Auditorium für die in unmittelbarere Nähe liegende EMS oder umgekehrt als Bühne für performative Ambitionen verwendet werden. Zudem kann man direkt von der Aula den begrünten Pausenhof betreten.

Die Aula ist der offene Lebens- und Aktionsraum für die unterrichtsbegleitenden Programme: seien es die Tagesbetreuung, aber auch Veranstaltungen. Die Freizeiträume sind unmittelbar – wiewohl Abtrennung möglich – in den Aulabereich integriert und bilden zusammen mit den Sitzstufen eine großzügige Bespielungszone für die verschiedensten Aktivitäten. Hier ist auch die Bibliothek als wichtiger Teil des pädagogischen Gesamtkonzeptes integriert und animiert damit zum spielerischen Umgang mit dem Lesen.

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LICHT – LUFT – SONNE – SPORT … und Grün vor den Fenstern … eine neue Identität für den Schulcampus Oberwart!

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Drei „Flügel“ docken an die Aula an: Zwei der Flügel enthalten jeweils drei Cluster, wobei der sechste vorerst lediglich als „Freiluftschule“ realisiert wird und später aufgestockt werden kann. Der dritte Flügel ist der Musikschule vorbehalten, die über ein eigenes Stiegenhaus auch direkt vom Windfang aus separat erschlossen werden kann. Lediglich der Schlagwerkübungsraum befindet sich wunschgemäß, auch auf kurzem Wege vom Foyer aus erreichbar, im Erdgeschoß.
Die Einrichtungen der Tagesschule sind, in Verlängerung der Aula, durch das Gebäude „durchgesteckt“, da sie allen SchülerInnen dienen. Sie verfügen über ausgedehnte Freiflächen, von denen aus die Sportanlagen im Freien erreichbar sind.

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Als Verbindungsglied zwischen der Schule und den bereits vorhandenen Sportanlagen im Freien sind die Turnsäle und der Bewegungsraum situiert: Somit kann man von den Garderoben sowohl in die Säle als auch ins Freie gelangen. Hier ist auch der Parkplatz – bewusst dem Blickfeld von der Schulgasse aus entzogen und von der Sportlände zu befahren – angeordnet, der externen TurnsaalbenutzerInnen sowie den LehrerInnen dient. Auch die Anlieferung ist hier sowohl praktikabel als auch diskret angeordnet.

Erschliessungsdiagramm
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Der spätere Neubau des Kindergartens kann ebenfalls vom Parkplatz an der Sportlände aus mit einem adäquaten Vorplatz erschlossen werden. Die Freiräume für die Kindergruppen werden sich nach Südosten erstrecken.
Das Schulgebäude ist nicht nur in der Organisation, sondern auch in der Konstruktions- bzw. Bauweise rational angelegt. Die Haupttragteile folgen dem Raster der Klassen über alle Ebenen, sodass eine effiziente Auslegung der Stützen, Scheiben und Plattendecken gegeben ist. Es soll im Sinne der nötigen Speichermasse in Massivbauweise gebaut werden, Holz wird für untergeordnete Bauteile und für Oberflächen im Sinne haptischer und stimmungsmäßiger Raumqualitäten eingesetzt.

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Die den städtebaulichen Block markierenden Fassaden an den Außenecken des Gebäudes sind mit tiefen Holzlamellen versehen. Diese fungieren als Sonnenschutz bzw. werden von Rankpflanzen begrünt zur Erzeugung eines guten Mikroklimas. In diese Lamellenstruktur sind die umlaufenden Balkone der Cluster, die diesen auch als weit ausladende Vordächer zum Sonnenschutz dienen, und die zusätzlich notwendigen Fluchtstiegen integriert. Die Fassaden der einspringenden Ecken des Blocks werden glatt behandelt.

Richtung Süden fungieren hier die oben beschriebenen Balkonplatten bzw. eine zusätzliche, zugleich verschattende als auch lichtlenkende Horizontallamelle als Sonnenschutz. Darüber hinaus sind erdgeschossig alle Bäume erhalten bzw. weitere Bäume als Schattenspender vorgesehen, die jedoch im Winter wiederum genug Licht in die Unterrichtsräume lassen. Die Vorschläge folgen einer kalkulierten Logik im Zusammenspiel von ökonomischen und ökologischen Vorgaben des Auslobers.

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Anna Gulinska
Elisa Mazagg
Piotr Pindor
Florian Zeif

Bauherr

Stadtgemeinde Oberwart

Brandschutz

Norbert Rabl ZT GmbH, Graz

Landschaftsplanung

Lindle+Bukor – atelier für landschaftsplanung, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2021
Nutzfläche: 7.619 m²
BGF: 8.338 m²
Nutzung: Zentrum für Bildung und Kinderbetreuung
Leistungsumfang: EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb

Renderings

Claudio Anderwald, Wien

Modell

Harald Schmidt, Wien