Das RAIQA

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Raiqa Innsbruck Foto Toni Rappersberger 20240716 27

Das Viertel vom Südtiroler Platz bis zum Bozner Platz ist ein neuralgisches – und das RAIQA soll als pulsierendes „Raiffeisen-Quartier“ hier am Eingang zur Stadt neu entstehen.

Jahr

2019

Ort

Innsbruck

Status

Im Bau

Kategorie

Mixed

Size

38.214 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2019

Innsbruck

Im Bau

Mixed

38.214 m²

Jahr

2019

Ort

Innsbruck

Status

Im Bau

Kategorie

Mixed

Size

38.214 m²

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Quartier Innsbruck Mitte

Die Raiffeisenlandesbank Tirol will sich völlig neu erfinden und als Gastgeberin fungieren: für Dienstleistungen, für Kunst, Kultur, Genuss und zur Übernachtung ins Hotel.

Raum soll geschaffen werden, der allen Menschen offen steht: zum Dialog, zum Verweilen, zum Wohlfühlen. Ein Raum also für Austausch und Begegnung, der zur Benützung, Bespielung und zum Teilen zur Verfügung steht.

Dieser Raum ist ein städtischer und wird auf der Liegenschaft der Raiffeisenlandesbank der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Er soll als Platz einerseits zum Verweilen oder zur Inanspruchnahme verschiedener Angebote einladen, andererseits aber auch zur Benützung als attraktive Verbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt ermuntern.

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Das neue Gebäude soll Schnittmenge all dieser Gedanken sein und als Hybrid diese Anforderungen erfüllen.

Unser Projekt versucht zu zeigen: Genau dieses Haus, exakt der Kern des bestehenden Gebäudes, kann zum Identifikationsraum des gesamten Quartiers werden! Die Tragstruktur des alten wird zur Identifikationsstruktur des neuen Gebäudes.

Raiqa struktur

So entsteht das RAIQA

Die zentrale Idee ist es, den Gebäudekomplex der Raiffeisen-Landesbank Tirol in seiner derzeitigen Ausprägung abzutragen, jedoch den Kern des Gebäudes, die wunderschöne, weit gespannte Stahlbeton-Skelettstruktur des Hochhauses, herauszuschälen, von ihren Lasten im wahrsten Sinn des Wortes zu befreien und als frei bespielbare Raumstruktur zum Atrium und zur Halle des neuen hybriden Gebäudekomplexes („DAS RAIQA“) zu machen.

Der vormals dicht genutzte Raum wird zum Leerraum, die Gebäudestruktur des alten Bankgebäudes wird zur Identifikationsstruktur der neuen Bank als Gastgeberin für vielfältige weitere Funktionen.

Wir sehen weltweit einen neuen und kreativen Umgang mit bestehenden Stahlbetonstrukturen aus Industrie, Gewerbe und Büro: Hier wird ein weiterer Schritt in der noch jungen Geschichte der Nachhaltigkeit geschrieben.

Unter der Prämisse der freigelegten Stahlbetonstruktur werden alle folgenden Schritte möglichst konsequent gesetzt:

Zwischen Südtiroler Platz und Adamgasse entsteht eine Plaza, die sich trapezförmig bis auf die volle Breite des gegenüber liegenden Gebäudes der Nationalbank öffnet.

Von der Plaza aus sind das Bankfoyer, der Selbstbedienungs- und Schnellberatungsbereich sowie das Hotel zu betreten sowie frei und logisch konfiguriert.

Der Raum des Stahlbetonskeletts wird zur Bank- und Hotellobby, zur gemeinsamen Halle sowie zu einem Teil des Art Space.

Die Aufzüge stehen frei als Glaslifte und fahren zwischen den freigelegten Stahlbetonträgern zu den Bankebenen einerseits beziehungsweise zu den Hotelgeschoßen andererseits.

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Eine einladende, gewendelte Treppe führt auf die Beratungsebene, die gemeinsam mit der Meetingraumzone galerieförmig um die Halle herum angeordnet ist. Dazu zählen auch die Verwaltungsräume des Hotels, die unmittelbar über der Rezeption als Galerie eingezogen sind und durch ihre Rahmung an der Fassade den Hoteleingang attraktiv markieren.

Die drei Büro-Cluster befinden sich alle auf einer einzigen, darüber liegenden Ebene. Einfache, barriere- und hierarchiefreie Kommunikation ist dadurch gewährleistet – „wir arbeiten alle auf einer gemeinsamen Ebene“. Der Freiraum des Stahlbetonskeletts fungiert sowohl als kleiner Innenhof als auch als gemeinsames Atrium. Das Atrium ist darüber hinaus mit in den Raum geschobenen Besprechungskojen attraktiviert. Quer zur Halle spannen in beide Richtungen mehrere Treppen durch den spektakulären Luftraum, sodass man leicht zwischen den Geschoßen und den beiden Seiten wechseln kann.

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Die nächste Ebene fungiert im Norden (Richtung Bozner Platz) und Osten als Fuge zwischen Hotel und Bank und ist in diesem Sinne mit den Veranstaltungs- und Betriebsrestaurantbereichen programmiert und mit doppelter Raumhöhe ausgebildet. Wiederum sind diese Zonen um den Innenhof sowie die Halle gruppiert. Dem Veranstaltungssaal ist eine große Terrasse vorgelagert.

Die Zimmertrakte des Hotels starten an der Adamgasse auf der vierten, zuvor beschriebenen, Ebene und sind bis in das neunte Obergeschoß fortgeführt. Sie setzen sich genau aus jenen Zimmermodulen zusammen, die als Nutzungseinheiten dem Raster des ehemaligen Bürohochhauses entsprechen: Sie sind jedoch nun gleichsam aus der Struktur nach außen geschoben – und belasten die alte Tragstruktur nur mehr zur Hälfte. Sie kann daher ohne weit führende Ertüchtigung bestehen bleiben und ihre archaische Kraft voll ausspielen. Lediglich die Erschließungskorridore des Hotels ragen in den Raum der Struktur, die nunmehr zur Hotelhalle geworden ist. Die zur Halle hin offenen Korridore werden zentral von in den Raum geschobenen, dreiecksförmigen Plattformen, die von den Aufzügen angefahren werden, erschlossen. Die Hotelflügel ragen jedoch Richtung Norden weit über die Halle hinaus und rahmen einen weiteren Hof mit Terrasse am Dach des Veranstaltungsbereichs, der intensiv begrünt und vom Fitnessbereich aus zugänglich ist.

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Das Restaurant und die Skybar sind als schwebende Plattform im obersten Geschoß, am oberen Rand der Stahlbeton-Skelettstruktur, situiert undbieten rundum einen spektakulären 360-Grad-Ausblick ins Ober- und Unterinntal, auf die Nordkette und Richtung Serles. Diese Plattformwird von der Hotelhalle aus mittig erschlossen und von der Küche aufgleicher Ebene zentral bedient. Einer der drei Lifte kann direkt vonder Adamgasse erreicht werden. Als Fuge zu dem an der Adamgasse darunter liegenden Hotelzimmertrakt dient die schlanke Zeile der Suiten, denen aufgrund dieses Rücksprungs private Terrassen nach Westen vorgelagert sind.

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Das hybride Gebäude sitzt durchaus selbstbewusst im Stadtbild – jedoch tatsächlich offen und tatsächlich transparent, und ist für alle da. Auf der Straßenebene wird es sanft umspielt von der geschwungenen Linienführung des weit auskragenden Vordachs der sich um die Plaza anlagernden Geschäfte und Restaurants. Diese sind als Ladenzeile entlang der Ränder der Liegenschaft der Raiffeisenlandesbank aufgefädelt und geben so dem Hauptgebäude einerseits den notwendigen stadträumlichen Rahmen und bieten andererseits aber Aktivitäten, die als Pendant zu den Funktionen des Hauptgebäudes den Platz bespielen und den BewohnerInnen und Gästen Innsbrucks neue Möglichkeiten eröffnen. Im Norden ist dieses Dach von einer begrünten Treppenanlage erschlossen und als Restaurantterrasse aktiviert, während es im Osten als privat zugängliche Terrassenfläche den Wohnungen der Bestandsbauten angeboten wird.

Der Gedanke des Hybriden setzt sich in der Materialwahl fort. Um die vorhandene Stahlbeton-Skelettstruktur möglichst wenig zu belasten, ist es das Ziel, im Kontrast dazu möglichst viel in Holz zu konstruieren. Holz, der einzige tatsächlich nachwachsende Baustoff, steht für Nachhaltigkeit und damit bestens für Raiffeisen und Tirol.

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Moderne Herstellungs- und Montagetechnologien haben heute aus Holz einen Hochleistungsbaustoff gemacht. So kann man auch die Stützen und Decken der Skybar- und Skyrestaurantebene, sowie sogar die Fachwerke der Büroclusterebene in Holz ausführen. Der Einsatz von Holz wird auch in diesen Bereichen eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen und das Gebäude des RAIQA zum ökologischen Leuchtturmprojekt machen.

Darunter übernehmen dann Schleuderbetonstützen die immer höher werdenden Lasten.

Kunststeinpflasterungen unterschiedlicher Formate werden der Plaza ein städtisches Flair geben. Als Reminiszenz an das ehemalige Gebäude jedoch ist angedacht, dessen ehemalige Fassaden- und Brüstungsplatten mit Waschbetonoberfläche in den Bodenbelag mit einzulegen und so ebenfalls Teile der Vergangenheit weiterleben zu lassen. Dieser Gedanke ist jedoch noch auf technische und wirtschaftliche Machbarkeit zu prüfen.

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Die Fassaden sollen besonders dauerhaft gestaltet sein. Zum Einsatz kommen großformatige Verglasungen, Metallgewebe, Aluminium- und Sichtbeton-Oberflächen. Außen liegender Sonnenschutz wird in den oberen Geschoßen durch vorgeblendete Metall- oder Metallgewebestrukturen vor Wind geschützt beziehungsweise zum noch besseren Schutz hinter Prallscheiben oder in den Scheibenzwischenraum der Isolierglaselemente verlegt. Durch den dichten Einsatz von Holz jedoch für die Errichtung der Hotelzimmer wirkt dieses visuell durch die großformatigen Verglasungen hindurch deutlich hinaus in den Stadtraum.

Das RAIQA präsentiert sich somit als echter Hybrid: entstanden aus dem visionären Gedankenprozess der Raiffeisen-Landesbank Tirol, unter Verwendung von Bestehendem in völlig neuer Bedeutung und verantwortungsvollem und zukunftsweisendem Einsatz nachhaltigen Materials.

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Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Patrik Drechsler
Peter Grandits
David Guisado T.
Anna Gulinska
Jakub Kaczmarek
Joachim Kess
Andreas Schermann
Jan Niklas Schöpf
Milan Suchánek
Michael Wögerbauer

Projektteam

Alexander Tauber (Projektleiter)
Nikola Beim
Patrik Drechsler
Peter Grandits
Florian Huber
Jakub Kaczmarek
Joachim Kess
Alexander Klapsch
Tibor Koczian
Bartosz Lewandowski
Giuseppe Malfona
Elisa Mazagg
Piotr Pindor
Jan Niklas Schöpf
Julian Straub
Severin Türk
Wolfgang Windt
Michael Wögerbauer

Bauherr

Raiffeisen-Landesbank Tirol AG

Statik

RWT Plus ZT GmbH, Wien

Haustechnik

Woschitz Engineering ZT GmbH, Oberwart

Bauphysik

RWT Plus ZT GmbH, Wien

Landschaftsplanung

Carla Lo, Wien

Kostenschätzung

Werner Consult Ziviltechniker GmbH, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2019

Nutzfläche: 16.632 m² (mit Garage: 25.166 m²)

BGF: 26.884,6 m² (mit Garage: 37.720,6 m²)

Nutzung: Multifunktionales Gebäude (Bank, Büros, Restaurant, Hotel, Raum für Kunst)

Leistungsumfang: Geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb

Renderings

Patricia Bagienski, Wien

Chronic-Pictures, Wien

Auszeichnung

1. Platz

Fotos

Toni Rappersberger, Wien

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