Pichler & Traupmann Architekten
2019
Pinkafeld
In Planung
Bildung
13.000 m²
Jahr |
Ort |
Status |
Kategorie |
Größe |
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2019 |
Pinkafeld |
In Planung |
Bildung |
13.000 m² |
Jahr
2019
Ort
Pinkafeld
Status
In Planung
Kategorie
Bildung
Size
13.000 m²
„Die Bezeichnung Campus [ ˈkampʊs] ist lateinischen Ursprungs und hat in dieser Sprache die Bedeutung ‚Feld‘. Er bezeichnete in den USA seit dem 18. Jahrhundert die außerhalb der Stadt errichteten Gebäude einer Universität, die üblicherweise von parkähnlichen Anlagen umgeben sind.“ (Wikipedia)
Das Projekt reflektiert in klarer Weise diese Begrifflichkeit, und so werden, ausgehend von einem Grundmodul, die Baukörper und Freiräume der Logik eines Campusareals folgend angeordnet: es entsteht damit ein klassisches System aus abwechselnd grünen Höfen und Baumassen. Die Vorteile dieses Organisations- und Bebauungsmusters in seiner Feldeigenschaft sind hinlänglich bekannt: die kleingliedrigen Strukturen schaffen spielerische Leichtigkeit in der Ausbildung und Anordnung der Bauvolumen, erzeugen qualitätsvolle Freiräume, generieren erkennbare und überschaubare Einheiten und vermitteln ein gleichgewichtiges Zusammenspiel aller Funktionen zu einem größeren Ganzen.
Das Grundmuster geht von einem jeweiligen Erschließungsgang aus, an den sich beiderseits die Einheiten in ähnlicher Weise anlagern, womit ein effizientes Grundsystem erzeugt wird, das in der Wiederholung sein organisatorisches Potential ausspielt.
Die „Störung“ dieses repetitiven Moments wird durch eine zu erzielende Besonderheit eingeleitet: in der semantischen Überhöhung der Wegverbreiterung wird die Haupterschließungsachse generiert. Diese Haupterschließungsachse für das Campusareal läuft demnach großzügig von Osten nach Westen durch und bindet mit gestischer Öffnung das Areal an die Stadt an. Somit wird gleichsam ein Tor für diese bedeutende Einrichtung von Pinkafeld geschaffen, das das bislang hinter stillgelegten Gewerbebauten etwas versteckt liegende Ensemble zur Wahrnehmung bringt. Die Hauptachse des Campus wird zum Element, das sowohl die neuerrichteten Einheiten als auch die Bestandseinheiten bestmöglich anbindet. Entlang dieser Achse fädeln sich – was nun das neue bzw. erweiterte Programm anbelangt - alle Zentraleinheiten auf. Dies beginnt schon mit dem mächtigen Bestandsobjekt an der Steinamangerer Straße, das zu einem Mensen- und Seminarkomplex konvertiert wird. Nordseitig und damit schräg gegenüberliegend wird die Bibliothek positioniert.
In weiterer Folge finden wir südseitig den Veranstaltungssaal, nordseitig wiederum die ÖH und die allgemeinen Verwaltungseinheiten. Die Hauptachse des Campus wird jedenfalls in seiner Wichtigkeit auch mit schwebenden, schattenspendenden Dächern betont und damit zum Hauptaufenthaltsbereich erklärt, der in der Berücksichtigung der topografischen Gegebenheiten zu einem erlebnisreichen und gut bespielbaren Freiraum mit Stufen- und Rampenanlagen mutiert. Diese Mitte der Anlage ist zugleich als die „Grüne Achse“ mit mächtigen Baumreihen konzipiert, die als Wegbegleiter vom großen Parkplatz her kommend fungieren und die auch die bestehenden Volumina der FH und des Technologiezentrums mit der neuerrichteten Anlage verknüpfen.
• In der Errichtung wäre eine phasenweise Vorgangsweise denkbar – je nach Programmanforderung und auch zuhandener Budgetmittel.
• Mit der phasenweisen Errichtung wäre auch die Möglichkeit einer strategisch gestaffelten Umsiedlung von Einheiten gut organisierbar und ermöglicht einen sukzessiven Abbruch der desolaten
Bestandsobjekte.
• Die Schaltbarkeit der Einheiten zueinander ist in verschiedene Richtungen möglich.
• Reaktionsmöglichkeit auf sich verändernde Größen und Zusammenhänge ist gewährleistet.
• Erweiterungsmöglichkeiten in die verschiedenen Richtungen sind vorhanden.
• Aufstockungen, aber auch teilweises Schließen von offenen Erdgeschoßzonen ist möglich.
• Maßvolle Volumenerweiterungen mit zusätzlichen Baukörpern nach Maßgabe von Anforderungen sind möglich, ohne die strukturale Logik und Lesbarkeit des Systems zu beeinträchtigen.
Resümierend kann festgehalten werden, dass der Campus FH Pinkafeld ein Ort der wechselweisen Durchwirkung sein wird – der Durchwirkung von offenen und geschlossenen Räumen, der Durchwirkung von Menschen und Gebautem, der Durchwirkung von Masse und Freiraum. Er wird ein Feld der Möglichkeiten und des Austauschs sein, das System einer anpassbaren, sich je auf neue Anforderungen einstellenden Struktur – sozusagen eine smarte Antwort auf eine smarte Gesellschaft sein.
Pichler & Traupmann Architekten
Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Nikola Beim
Klemens Gabriel
Anna Gulinska
Jakub Kaczmarek
Piotr Pindor
Wolfgang Windt
Michael Wögerbauer
Michael Wögerbauer (Projektleiter)
Klemens Gabriel (Projektsteuerung GP)
Ioana Constantin
Leonie Eitzenberger
Mohammad Ekhlasi
Peter Grandits
David Guisado
Anna Gulinska
Barbara Jarmaczki
Joachim Kess
Tibor Koczian
Jakub Kaczmarek
Jure Kozmus
Bartosz Lewandowski
Mirjana Petrovic
Julian Straub
Severin Türk
Anna Tuzova
BELIG Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH
Carla Lo, Wien
Planungsbeginn: 2019
Nutzfläche: 9.600 m²
BGF: 13.000 m²
Nutzung: Fachhochschulcampus
Leistungsumfang: EU-weit offener,einstufiger Realisierungswettbewerb
Pichler & Traupmann Architekten
1. Preis