Pichler & Traupmann Architekten
Mario Gasser
Das neue Haus der Musik in Innsbruck wird einen der wichtigsten Brennpunkte des historischen Innsbruck neu zonieren und als pulsierenden, lebendigen Raum der Kultur artikulieren.
2014
Innsbruck
Wettbewerb
Kultur
12,681 m²
Jahr |
Ort |
Status |
Kategorie |
Größe |
---|---|---|---|---|
2014 |
Innsbruck |
Wettbewerb |
Kultur |
12,681 m² |
Jahr
2014
Ort
Innsbruck
Status
Wettbewerb
Kategorie
Kultur
Size
12,681 m²
Ausgangspunkt der Überlegungen zur klareren Artikulation dieses Kulturbezirks war die historische städtebauliche Situation um 1800. Damals war die Hofburg mit den an der Stelle des Hauses der Musik stehenden Redoutensälen über den sogenannten „Hofgangbau“ verbunden. Die verblüffende Wirkung war die klar nachvollziehbare Definition der heutigen Universitätsstraße als Straße und des heutigen Rennwegs, damals richtigerweise noch Renn-Platz genannt, als Platz. Diese lesbare Struktur ist ab 1844 verloren gegangen, kann aber heute eine städtebauliche Maßnahme zur neuerlichen Schärfung der Erfahrbarkeit dieser beiden Stadträume legitimieren.
Das neue Haus der Musik in Innsbruck wird eine völlig neue städtische Benutzerebene – für Touristen und Bewohner gleichermaßen – einführen, indem eine schräg ansteigende Platzebene bisher nicht dagewesene Aufenthalts- und Freibereiche schaffen wird.
Die Platzebene entwickelt sich auf dem Dach des Foyers und ist über die beiden den Vorplatz einfassenden Gebäudearme begehbar. Dadurch entsteht gewissermaßen die Tribüne eines Freiluftauditoriums, mit dem Panorama von Hofburg bis Nordkette als Kulisse, die zugleich vorbei an spektakulären Einblicken in die Foyerbereiche bis hinauf zum Eingang in die öffentliche Bibliothek führt.
Das neue Haus der Musik in Innsbruck kann den Passantenstrom von der Universitätsstraße zum Rennweg als offenes Haus in das Gebäude hinein und durch das Gebäude hindurch geleiten.
Die Foyerzone ist so vor dem Haus situiert, dass sie einerseits eine Abkürzung zwischen den Punkten Landestheater und Ende der Angerzellgasse bilden und andererseits eine attraktive Beziehung zum Außenraum Richtung Hofburg aufnehmen kann.
Die Konzert- und Theaterbesucher gelangen über geschwungene, räumlich komplex geführte Treppen zu den Sälen, und zwar hinunter zu den Kammerspielen und der Black Box, sowie hinauf zum großen und kleinen Probesaal. Diese vier Säle sind mit ihren unterschiedlich vorgegebenen Raumzuschnitten, Raumhöhen und Funktionsbeziehungen so in ein räumliches Konstrukt verwoben, gewissermaßen ineinander geschachtelt, dass ein räumlich und funktional hoch kompakter Nukleus der Musik und des Schauspiels entsteht, der in seinem Inneren jegliche Freiheiten zur Ausbildung der Akustik und an seinem Äußeren jene Freiheiten bietet, eine räumlich erlebnisreiche Erschließungszone um ihn herum zu entwickeln.
Im Gegensatz zum gedeckten Gelb des Landestheaters soll das neue Haus der Musik in hellem Grauweiß gekleidet sein, Bezug nehmend auf die Farbgebung der Fassaden von Volkskunstmuseum, Hofkirche und Hofburg. Vorplatz und begehbare Dach- und Terrassenlandschaft sollen mit weißem Quarzit oder Großformatbetonplatten mit entsprechend hellen Zuschlagsstoffen belegt sein. Als Fassadenmaterial werden ebenso helle Glasfaserbetonplatten vorgesehen. Diese Fassadenhaut bekleidet die opaken, hoch wärmegedämmten Stahlbetonbauteile ebenso wie manche nach Süden oder Westen orientierte Glasfassaden der Räume des Mozarteums und des Instituts aus Gründen des Sonnenschutzes und um einen homogenen Baukörper zu erreichen. Dabei werden die Fassadenplatten in schmale, horizontale Streifen geteilt, die sich von ihrer zur Fassade planaren Lage in horizontale Lamellen aufdrehen. Da sich Glasfaserbetonplatten zweichachsig gekrümmt herstellen lassen, kann hier ein sehr schöner Effekt der kontinuierlichen Verwandlung einer opaken Fassade in eine Lamellenfassade erzielt werden.
Pichler & Traupmann Architekten
Mario Gasser
Philipp Weiß
IIG - Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG, Innsbruck
Bollinger Grohmann Schneider ZT GmbH Wien
Nobert Rabl ZT GmbH Graz
DIEHAUSTECHNIKER Technisches Büro Jennersdorf
Müller BBM GmbH Planegg
dnd landschaftsplanung ZT KG
Planungsbeginn: 2014
Nutzfläche: 8.454 m²
BGF: 12.681 m²
Ort: Innsbruck, Tirol
Nutzung: Veranstaltungszentrum
Leistungsumfang: EU-weiter, offener, 2-stufiger, anonymer Realisierungswettbewerb
isochrom, Wien
Harald Schmidt, Wien
3. Preis