Pichler & Traupmann Architekten
Das Hotel liegt direkt an der Piste, ist verwurzelt mit der es umgebenden Landschaft und nimmt zugleich Bezug auf die nähere oder weitere Bergwelt.
2016
Nassfeld
Wettbewerb
Mixed
12.611 m²
Jahr |
Ort |
Status |
Kategorie |
Größe |
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2016 |
Nassfeld |
Wettbewerb |
Mixed |
12.611 m² |
Jahr
2016
Ort
Nassfeld
Status
Wettbewerb
Kategorie
Mixed
Size
12.611 m²
Wulfenia ist zum Inbegriff einer ganzen Region geworden:
Einerseits als Bezeichnung einer Pflanzenart mit leuchtend blauen Blüten, die in ihrer hervorstechenden Art die Landschaft bereichert.
Andererseits als Bezeichnung eines Hotels mit prägender Bedeutung für den Ort, das die Geschichte des Nassfeldes mitgeschrieben hat.
Gewissermaßen untrennbar sind die beiden Begriffe miteinander verwoben in der Tiefe ihrer Begrifflichkeit, indem sie quasi wie eine Ikone der Region betrachtet werden müssen.
Der Entwurf für die Erneuerung dieses Hotels geht auf diese Bedeutung ein und versucht, den unverkennbaren Charakter dieses Objektes in neuer Weise hervorzuheben und zu verfestigen.
Es ist der beste Standort an diesem Platz, der diese Würdigung geradezu verdient.
Das Hotel liegt direkt an der Piste, ist verwurzelt mit der es umgebenden Landschaft und nimmt zugleich Bezug auf die nähere oder weitere Bergwelt.
Die Innenräume des Hotels öffnen sich in großzügigen Terrassen zu dieser Landschaft hin, fangen diese ein bzw. lassen die Landschaft quasi durch das Hotel hindurchströmen. Dies trifft sowohl für alle Zimmer zu, insbesondere aber für den Bereich der generösen Badelandschaft, aus der heraus bzw. von deren Terrassendeck her ein umschweifender Blick in die Natur gewährleistet ist.
Die Begehung des Bestandsobjektes hat in den gedrungenen Tiefen der Untergeschoße mit Sauna und Poolbereich eine wahrliche Enttäuschung ob der mangelnden Offenheit dieses Abschnittes ausgelöst. In ähnlicher Weise auch die Wahrnehmung der Zimmer.
Umso wichtiger scheint es, geradezu diese so offenkundige Deffizienz in das genaue Gegenteil zu verkehren.
In sehr sorgfältiger Abwägung wird das Hotel erneuert, was die Substanz selbst betrifft. So wird der gesamte nordsüdlich verlaufende Trakt erhalten, die bereits renovierten Zimmer in das Konzept einbezogen. Jedenfalls bekommen ALLE Zimmer eine großzügige Terrasse vorgelagert, die ja eigentlich auch in der Grunddisposition angelegt war und die besonders auch einen umfassenden Sommerbetrieb ermöglicht. Erhalten bzw. möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt umgebaut wird auch der Küchentrakt, versehen jedoch mit einem funktional verbesserten Ver- und Entsorgungssystem.
Der südlich zur Piste hin orientierte Trakt wird komplett inklusive Schwimm- und Saunabereich abgebrochen. Schon allein die unterschiedlichen Geschoßhöhen zum angrenzenden Trakt hin mit den nicht gebrauchstauglichen Rampenverbindungen entsprechen keineswegs einem zeitgemäßen Betrieb.
Insofern hier damit das Baufeld eröffnet ist, wird folglich die Hauptmaßnahme der Erweiterung in diesem Bereich getätigt. Konzentrierte Bautätigkeit in einem fokussierten Areal ist in jeder Hinsicht zu bevorzugen, was allfällige Beeinträchtigung der anderen Bauteile anbelangt.
So wird hier die Hangsituation für die Verortung der Garage gewissermaßen als Sockel der sich darüber erhebenden Zimmertrakte genutzt. In abgestufter Weise zu einer wirtschaftlichen Bewältigung der Maßnahmen wird hier in den Hang gegraben bis hinauf zur Badelandschaft, dessen gewichtiges Wasserbecken wiederum auf gewachsenem Boden aufliegt und deshalb nicht aufwändig über massive Stützen abgetragen werden muss.
Die Vorfahrt des Hotels wird mit Vordach neu konzipiert, das gesamte, bisher verworrene Gefüge des Eingangs und der Erschließung komplett überarbeitet und orientierungsgerecht angelegt. Über einen prägnanten Luftraum kommt man ins Obergeschoß, von dem aus man aus dem Bar- und Lounge-Bereich bereits die Bergwelt einatmen kann. Hier ist auch das Restaurant inklusiver neu geschaffener Terrasse mit Blick auf den Gartnerkofel angeordnet. Die neue Erschließung selbstredend zentral und rasch erfassbar für den Gast angeordnet.
Aber auch die Erscheinung des Hotels soll der eingangs erwähnten Ikonenhaftigkeit an diesem Ort gerecht werden. Es soll ein unverwechselbares Hotel sein und im Umfeld hervorstechen. Es soll ein modernes Hotel sein und kein „Lederhosen-Alpenlandstil“. Es soll aber die regionalen Merkmale und Materialien in zeitgemäßer Interpretation und Integration aufnehmen - natürliche Elemente wie Stoffe und Holz - und damit auch einem nachhaltigen Anspruch gerecht werden.
Pichler & Traupmann Architekten
Privat
Planungsbeginn: 2016
Nutzfläche: 11.643,52 m²
BGF: 12.611,34 m²
BRI: 42.165,41 m³
Ort: Nassfeld Kärnten, AT
Nutzung: Hotel
Leistungsumfang: Geladener Wettbewerb
isochrom, Wien