Pichler & Traupmann Architekten
Sowohl der Ort, als auch das Programm für das Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main bestimmen das Gebäude in seinen wesentlichen Eigenschaften.
2010
Frankfurt
Wettbewerb
Kultur
6000 m²
Jahr |
Ort |
Status |
Kategorie |
Größe |
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2010 |
Frankfurt |
Wettbewerb |
Kultur |
6000 m² |
Jahr
2010
Ort
Frankfurt
Status
Wettbewerb
Kategorie
Kultur
Size
6000 m²
Es ist ein Gebäude, das sein Selbstverständnis aus dem Dialog mit dem prägenden Umfeld und seinen Charakter aus der Vorgabe des Nutzers entwickelt.
In subtiler Geste nimmt das Bauwerk große Rücksicht auf die gewachsene Natur und entfaltet mit Bedacht in die Parklandschaft eingeschriebene Strukturen zu einer modulierten Gesamtgestalt im Eingangs- und Erschließungsbereich des Museums.
Selbst die seitliche Abschlusswand des Auditoriums zum Foyerraum hin widerspiegelt in ihrer Plastizität die graduell sich „verfestigenden“ Ausformungen der Freiraummerkmale zu einem gebauten Konstrukt.
Nach, unter und hinter diesem artikulierten Freiraumbezug bilden sich die Ausstellungs- und Veranstaltungsbereiche als rationales, offenes und flexibel zu bespielendes Raumgefüge aus.
Das Museum der Weltkulturen generiert sich aus einer Fülle von Einflussfaktoren, die sowohl durch das Grundstück und sein mittelbares und unmittelbares Umfeld als auch durch sein Raumprogramm mit seinen funktionalen und inhaltlichen Bedingungen bestimmt werden. All diese Faktoren bestimmen den Entwurf – der sich dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, durch höchste Eigenständigkeit auszeichnet. Es war geradezu das Ziel des Entwicklungsprozesses, auf möglichst viele, manchmal sogar auch widersprüchliche, Anforderungen zu reagieren und diese zu erfüllen und gleichzeitig ein prägnantes und zeitloses Haus für das Museum der Weltkulturen zu entwickeln.
Zum Museum für Angewandte Kunst von Richard Meier hingegen verhält sich das Museum der Weltkulturen nicht als Gegenüber, sondern verstärkt sogar durch seine flankierende Stellung dessen perspektivische Wirkung zum Park.
Durch das Auffalten der Dachfläche der Ausstellungshalle einerseits als Teil der Parklandschaft bis auf das Niveau +1, andererseits auch als Teil der Dachlandschaft sogar bis auf das oberste Dachniveau, entstehen sowohl vielfältige Raumhöhen zur Aufstellung überhoher Objekte als auch vielfältige Außenraumbezüge. Ein weiterer Außenraumbezug entsteht durch einen Tiefhof, der nicht nur der Belichtung des zentral gelegenen Lesesaals dient, sondern auch Ausblick in den Park gewährt.
Anordnung der Wechselausstellung und des Auditoriums auf einer durchgängigen Ebene auf dem Niveau +2 für flexible und gemeinsame Nutzung. Die Erdgeschoßzone auf Parkniveau kann dadurch transparent und durchlässig gehalten werden. Die Ausstellungs- und Veranstaltungszone kann über das Rampensystem der inneren und äußeren Erschließung auch extern direkt vom Park erschlossen werden.
Linkerhand ist das Auditorium erreichbar sowie die Wechselausstellungshalle. Beide sind durch ein zwischengeschaltetes, kleines Foyer zu einem Großraum zusammenlegbar. Die Wechselausstellungshalle ist durch zwei Oberlichtschlitze natürlich belichtbar. Das Kabinett ist als klassischer, lang gezogener Galerieraum angedockt und kann über Sheds ebenfalls dosiert mit Tageslicht versorgt werden. Zurück durch das erwähnte kleine Foyer hat man die Möglichkeit zum Chill-Out an der Glasfassade mit herrlichem Blick auf die Frankfurter Skyline und, last but not least, auf die beiden Villen des Museums, vor allem auf das Labor der Weltkulturen.
Auf dem Rückweg hat man vom beschriebenen Podest aus die Möglichkeit, bei Schönwetter das Museum gleich zu verlassen und über die Außenrampen direkt in den Park zu gelangen. Sonst steht noch das Cafe im Kutscherhaus mit seiner zum Park orientierten Terrasse und seinem Shop auf der Galerie zur Verfügung. Beim Verlassen des Museums nimmt man wieder den schönen Blick auf die Boote mit nach Hause.
Pichler & Traupmann Architekten
Christoph Degendorfer
Mario Gasser
Sabrina Miletich
Rasa Navasaityte
Magistrat der Stadt Frankfurt am Main
werkraum ZT GmbH, Wien
DI Walter Prause, Wien
DIEHAUSTECHNIKER Technisches Büro GmbH, Jennersdorf
Planungsbeginn: 2010
Nutzfläche: 6.000 m²
Ort: Frankfurt, DE
Nutzung: Museum
Leistungsumfang: Wettbewerb EU-weites Bewerbungsverfahren
Modellbau Brüll, Wien
Pichler & Traupmann Architekten