NWBH Bauplatz 8

Axo

COOL CANYON oder wie sich die Morphologie der Stadt verändern wird (müssen).

Jahr

2024

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Wohnen

Size

29.068 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2024

Wien

Wettbewerb

Wohnen

29.068 m²

Jahr

2024

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Wohnen

Size

29.068 m²

Der hier gewählte Ansatz testet die Diskrepanz in der Einhaltung der Belichtungsregeln und einer möglichst engen Stellung der Baumassen zueinander, um entsprechende Beschattung des Areals zu erzeugen. Die strategische Vorgangsweise kann unterschiedlich – durchaus metaphorisch – gelesen werden:
- die Natur erodiert einen massiven Volumenblock aus dem Inneren heraus
- harte Schale und weicher Kern
- ondulierende Fassaden erzeugen mäandrierende Gartenwände
- ein klassischer Hof löst sich in grüne Canyons auf
-strenge Straßenfassade mit scheinbar willkürlich spielerischer Innenhoffassade

Diesem dualen Prinzip folgend wird ein reiches Repertoire der Möglichkeiten gehoben.

Zunächst wird der Intention des Bebauungsplanes gerecht, die sowohl den Anbau an Straßenkanten fordert, aber auch die Auflösung einer Blockstruktur nach innen hin einfordert. Fast wie Einzelbaukörper wirken die unterschiedlich trapezoid zugeschnittenen Hoftrakte, die an die rationale Umfassungsspange andocken. Schließlich findet dieser morphologische Ansatz seinen prägenden Ausdruck im am südlichen Areal des Bauplatzes stehenden Einzelbaukörper, in dem die Autonomie des Objektes trotz der genotypischen Herleitung aus den Hoffassaden nochmals klar zum Ausdruck kommt. Zudem ist dieser Baukörper großteils aufgeständert, sodass der Hofraum durchfließt in das Gesamtgefüge der angrenzenden Bauplätze.

Mag diese Hofstruktur noch so willkürlich wirken, unterliegt sie doch einem wesentlichen Kriterium, nämlich dem der Einhaltung der Belichtungsregeln. So sind – wie man unschwer feststellen kann – die ausgreifenden Volumina den einspringenden gegenüber ähnlich einer Verzahnung angeordnet, sodass die Belichtung eingehalten werden kann und zugleich ein hervorragender Ausblick ermöglicht wird.

Belichtungsnachweis

Nichtsdestotrotz sehen wir darin schluchtartige Räume, die in ihrer intensiven Begrünung mit hoher Feuchtigkeit quasi wie ein „COOL CANYON“ erlebbar werden. Darüber hinaus wird über das Aufschneiden des u-förmigen Straßentraktes eine gute Durchlüftung von den Hauptwindrichtungen (Nordwest/Südost) erzielt.

Cool canyon

Die trapezoid zugeschnitten Volumina sind nicht weniger rational, erlauben jedoch ein Spiel der Nuancen in Bezug auf Standardwohnungen bis hin zum Andenken neuer Typologien

GR EG neu
GR OG01
GR RG neu

Auf dem Sockelgeschoß findet sich auch eine großzügige Terrasse für die Allgemeinheit, ebenso auf dem südöstlichen Ende des Straßentraktes. Der südliche Solitär ist – wie bereits erwähnt – großteils aufgeständert: hier finden wir gedeckte Außenbereiche ebenfalls für die allgemeine, kollektive Nutzung, ein wesentlicher Teil davon gehört auch dem diesen Bauteil umspülenden Kinder- und Jugendspielplatz. Damit ist jedenfalls ein fließender räumlicher und funktionaler Übergang zu den anderen Teilen des Quartiers gesichert.

Die Fassaden sind den typologischen Verortungen entsprechend gestaltet: eine klare, rationale Straßenfront mit Balkonen und Gliederungselementen, die mäandrierende Hoffassade als grüne Wand, wie wir sie zum Teil aus den bewachsenen Gründerzeithöfen kennen. Aber auch die Straßenfassaden sind mit

Perspektive strasse

bodengebundener Begrünung bespielt, allerdings jeweils als raumbildende Struktur aus der Fassadenebene jeweils 90 Grad herausgeklappt. Am oberen Ende werden diese vertikalen grünen Wandstücke zu einem grünen Gesimse zusammengebunden und bilden einen signifikanten Gebäudeabschluss.

Perspektive H Bh
Schnitt A A
Ansicht west
Ansicht nord web

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Anna Chakhal-Salakhova
Peter Grandits
Anna Gulinska
Lia Holzapfel
Magdalena Weiermann

Bauherr

Stadt Wien – Wiener Wohnen

Landschaftsplanung

Lindle+Bukor - atelier für landschaft, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2024
Nutzfläche: 16.624 m²
BGF: 29.068 m²
Ort: Wien 20
Nutzung: Wohnungen, Gewerbeflächen
Leitungsumfang: EU-weit offener, einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb

Modell

Harald Schmidt, Wien

Auszeichnung

2. Platz