Seequartier Grafenwörth

Unsere erste Strategie war es daher, die Uferlinie unter Beibehaltung des Ausmaßes der Wasserfläche deutlich zu verlängern: aus der Halbinsel wird eine Insel, aus den halbkreisförmigen Uferlinien werden Buchten und Landzungen! Die meisten Häuser haben ihren Garten Richtung Ufer vorgelagert, mit kleinem Privatstrand. Einige wenige jedoch, deren Uferkante Richtung Nord-Ost orientiert ist, sitzen direkt an einer befestigten Uferkante mit über dem Wasser schwebender Terrasse. Deren Garten liegt im Südwesten. Für jene Häuser ohne direkten Seezugang wurde gesorgt, dass auf kürzestem Weg ein Badesteg oder Badestrand erreicht werde kann. Die Ostzeile liegt am Kanal – mit Blick in die Weite.

Allein durch diese Vielzahl an Möglichkeiten entsteht ein hoher Individualisierungsgrad der Häuser. Dieser kann noch gesteigert werden, da die jeweiligen „Stirnfassaden“ durch individuelle Auswahl von Holz- und Glaselementen nach Belieben gestaltet werden können.

Die sogenannten „Hüllfiguren“ jedoch sind in einer gemeinsamen Materialität vorgesehen – sei es weißer Putz oder helle Fassadentafeln.

So entsteht ein Wechselspiel von Gemeinsamkeit und Individualität – wie wir es auch bei jenen historischen Dörfern oder Ortskernen beobachten können, die wir heute als besonders sehenswerte Beispiele gewachsener Baukunst wahrnehmen.