Trlllple Bauplatz 4

Pxt trlllple bauplatz 4 Fußgängerperspektive Schnirchgasse web
Pxt trlllple bauplatz 4 Piktogramme 02

Wie kann man ein Gebäude denken, bei dem es sich technisch und rechtlich um ein Hochhaus handelt, das aber keines sein soll und auch keines sein will? Auf das die überwiegende Mehrheit aller Nachbarinnen und Nachbarn herabblicken werden? Unsere Antwort ist die eines nach oben sich öffnenden Systems, eines Korbs oder einer Vase, kurzum eines Gebäudes, das weder in der Sockelzone noch im Dachbereich typologische Merkmale eines klassischen Hochhauses aufweist.

Jahr

2021

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

14.955 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2021

Wien

Wettbewerb

Mixed

14.955 m²

Jahr

2021

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

14.955 m²

Pxt trlllple bauplatz 4 Vogelperspektive web

The Vase Building

Am Dach finden wir weder einen Turmhelm noch einen Haustechnikaufbau, sondern einen hochgehobenen Garten, einen hochgehobenen Park mit Bäumen, die allen rundherum einen schönen Anblick bieten. Im Sockel jedoch wird das Gebäude schlank, um einen möglichst geringen Fußabdruck zu generieren, um dem zweiten Dachgarten auf dem Sockelniveau und auch der Umgebung möglichst viel Raum, Licht und Luft zu bieten.

Pxt trlllple bauplatz 4 Grundrisse UG2 UG1 EG OG1 01 web
Pxt trlllple bauplatz 4 Grundrisse OG2 OG4 OG8 03 web
Pxt trlllple bauplatz 4 Grundrisse OG2 OG4 OG8 01 web

Der Freiraum bildet eine gestalterische und konzeptuelle Einheit mit der charakteristischen Gebäudekubatur. Der Grundriss des Turms wird als signature form aufgegriffen und zum raumbildenden Element übersetzt.

Die Netzstruktur ist symmetrisch und regelmäßig ausgebildet. Jeder Stab und jeder Knoten sind daher im Allgemeinen ident. Des Weiteren wurden die Stäbe nunmehr im Grundriss nicht mehr radial, sondern tangential angeordnet. Dies führt zu größerer Sichtbarkeit des Holztragwerks und vor allem zu einer besseren Flächenausnützung. Die Vertikallasten der Deckenträger werden über Kontaktpressung in ein Stecksystem einfach eingeleitet. Im Bereich der Verjüngung der Vase werden die dort auftretenden Umlenkkräfte über Gewindestangen und eingeklebte Rohrverbinder

Pxt trlllple bauplatz 4 Ansicht

in die Deckenkonstruktion geleitet. Diese Verbindung zeichnet sich durch den geringen Stahleinsatz und gleichzeitiger höher Ausschöpfung der Leistungsfähigkeit des Holzes aus. Des Weiteren lässt es den einfachen Rückbau zu. Die Deckenkonstruktion besteht nach wie vor aus vorgefertigten Segmenten, allerdings wurde die Schichtholz-Deckenplatte durch eine lediglich 14 cm starke, hochfeste Betonplatte ersetzt. Dies erlaubt auch den Entfall der Versteifungsrippen sowie eine wesentlich bessere Effizienz der Bauteilaktivierung.

Pxt trlllple bauplatz 4 Schnitt web
Pxt trlllple bauplatz 4 Fußgängerperspektive Brücke web

Die Schnittstelle zur Stadt entwickelt sich in der Erdgeschosszone als urbaner befestigter Platz. Einzelne insulare Grünflächen im Duktus des Kreises gliedern den Raum und wirken mit Baumpflanzungen als schattenspendendes Entrée mit Sitzelementen. In Analogie zu den benachbarten Hochhausprojekten wird dieser Hauptzugang zusätzlich durch einen, vom umgebenden Gehsteig abgesetzten, Belagswechsel sichtbar gemacht. Das Gestaltungsprinzip wird bei der Gebäudebegrünung am Sockel und am Dach invertiert. Kreise definieren hier Aufenthaltsbereiche und werden von üppigen Intensivbegrünungen gerahmt.

Pxt trlllple bauplatz 4 Lageplan web

Als besondere Qualität des Projekts wird am Dachgeschoss, als weithin sichtbares Zeichen, ein Dachpark vorgesehen. Über eine Terrassierung erreicht man, wiederum kreisförmige, Durchwegungen und Aufweitungen, die von Baumpflanzungen und Grünflächen gerahmt werden. Punktuell treten die Wege an die Gebäudekante und ermöglichen Ausblicke über den nahen Prater und Richtung Süden. Sitzbänke bieten Raum für unterschiedliche Nutzergruppengrößen und schaffen Platz für kleinere Veranstaltungen. Die hoch aufragende Gebäudekubatur wirkt hier als effektiver Windschutz und ist architektonische Fassung des Parks.

Dachdraufsicht

Durch die Verwendung von Holz sowohl für vertikale und horizontale Träger als auch für die Holzrahmen der Fenster kann ein wesentlicher Teil des durch die Zementerzeugung freigesetzten CO2 wieder gebunden werden.

Nach eingehender Evaluierung schlagen wir eine doppelschalige Fassade vor. Die außenliegende Haut übernimmt dabei den Witterungsschutz, die innenliegende den Wärmeschutz. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Holz ist dieses Material optimal geeignet, platzsparend zwischen den beiden Ebenen angeordnet werden zu können. Zudem erfolgen die Durchdringungen lediglich punktuell im Bereich der Träger. Die Wärmeverluste werden insgesamt durch die kompakte Form, nicht zuletzt aber durch die Doppelfassade extrem geringgehalten: dies bei gleichzeitigem Vorhandensein von großen Glasflächen, die die kompakten Grundrisse optimal belichten.

Triiiple Fassadenmodell web
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Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)
Anna Gulinska
Florian Huber
Elisa Mazagg
Piotr Pindor
Florian Zeif

Bauherr

Projektgesellschaft Trlllple BP vier GmbH & CO OG

Statik

RWT Plus ZT GmbH, Wien

Energiekonzept

Arch. DI Bernhard Sommer, Wien

Brandschutzplanung

Norbert Rabl ZT GmbH, Graz

Landschaftsplanung

Lindle+Bukor – atelier für landschaft, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2021
Nutzfläche: o: 12.744 m² | u: 2.928 m²
BGF: o: 14.955 m² | u: 3.161 m
Nutzung: Bürogebäude
Leistungsumfang: Einstufiger, geladener Realisierungswettbewerb

Renderings

Felix Lohrmann Illustration, Wien

Modell

Harald Schmidt, Wien

Auszeichnung

2. Platz