WH-Arena

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Die favorisierte Ovalform als Ur-Form einer Arena, sowie deren Umhüllung mit verschiedenen Raum- und Funktionsschichten, wie zum Beispiel den Fluchtstiegenkaskaden, unterstützen den Gedanken topologisch entwickelter Raumschleifen und Hüllstrukturen.

Jahr

2020

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Kultur

Size

133.573 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2020

Wien

Wettbewerb

Kultur

133.573 m²

Jahr

2020

Ort

Wien

Status

Wettbewerb

Kategorie

Kultur

Size

133.573 m²

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Grundsätzlich betrachten wir das Grundstück samt seinen umgebenden Straßenflächen als Feld, aus dem durch einen Entwicklungs- und Ordnungsprozess unterschiedlichster Bedingungen und Anforderungen Volumina und deren Hüllfiguren mittels topologischer Operationen hervorgerufen werden. Die favorisierte Ovalform als Ur-Form einer Arena, sowie deren Umhüllung mit verschiedenen Raum- und Funktionsschichten, wie zum Beispiel den Fluchtstiegenkaskaden, unterstützen den Gedanken topologisch entwickelter Raumschleifen und Hüllstrukturen.

Die eigentliche Arena ist selbstverständlich der Hauptattraktor. Sie ist über die Plaza sowie die Ebene 1 erschlossen und schmiegt sich an die Süd-Ecke des Grundstücks, wobei die Hauptachse des Ovals gegen Westen gedreht ist, um eine größtmögliche Öffnung auch in diese Richtung zu erreichen. Arena und Nebenhalle wirken zwar eigenständig, sind aber auf der Plaza- und Foyerebene sowie durch eine bandartige VIP-Brücke verbunden, die in den Hospitality- und Clubbereich mündet, der auch vollkommen autonom betrieben werden kann. Trotz der fließenden Raumbeziehungen und Ausformulierungen der Baukörper werden durch die Schneise der Stadtautobahn als auch durch die Strenge der Rinderhalle Tendenzen zu Kantenbildungen ausgelöst.

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Diese verdichten sich im Süden zu einer scharfen und markanten Ecke, in der folgerichtig auch die Höhenentwicklung kulminiert. Diese vertikale Kante bildet ein deutliches Signal, das zur Autobahn und der sich dahinter befindlichen Hochhausentwicklung orientiert, aber auch einen Endpunkt der Anlage im Stadtbild aus den jeweiligen Fußgängerperspektiven darstellt. Programmiert ist dieser winkelförmige Gebäudeteil mit den ergänzenden vermietbaren Bürobereichen sowie, ab Oberkante des Hallendachs, mit dem Hotel. Hier, auf dem Dach, entsteht im Gegensatz zum Getriebe der Arena ganz unerwartet ein Ort der Ruhe und Gelassenheit mit Grünanlagen, Gärten und Baumgruppen auf einer großen, vom Hotelturm abgehängten Terrasse, sowie mit einem perfekten Ausblick in die Wiener Innenstadt für die an der Innenrundung platzierten Hotelzimmer.

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Die Arena als Hauptattraktor

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Das Innere der Arena wird von der aufgeladenen Energie der Publikumsränge einerseits, andererseits aber auch von der Gestaltung der Hallendecke dominiert. Wiewohl von der Akustikdecke verschlossen, sollen doch die Stege der Catwalkebene und die Beleuchtungsriggs das radial-konzentrische Tragwerk der Arena nachzeichnen und dadurch auch den Eindruck eines gigantischen Deckenlusters erwecken. Somit kann ein gewisser Konnex zu den historischen Wiener Konzert- und Opernhäuser angedeutet und dadurch eine Verankerung als „Wiener Arena“ erzielt werden.

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Tragwerk

Die Struktur der WH-Arena besteht aus dem in Stahlbeton ausgeführten Tribünensockel, einem weitspannenden Stahldach und einem Geschoßbau in Stahlbeton. Bei der Konzeption des Tragwerks wurde auf eine effiziente und ressourcenschonende Bauweise wertgelegt. Das Dach der Arena hat eine Spannweite von 115x140 m. Das Hauptträgerraster ist zwischen 10 und 13,5 m radial aufgespannt und ringartig verbunden. Die ovale Gesamtgeometrie und das Raster der Tribünensockel sind aufeinander abgestimmt. Die Fachwerkskonstruktion besteht aus einer bombierten Oberseite und einer zur Mitte schräg verlaufenden Unterseite. Zwei rundumlaufende Stützenreihen bilden die Auflagerpunkte für das Dachtragwerk, wobei der Auflagerrand als umlaufender Zugring agiert.

Die Fachwerkskonstruktion ist aus einfachen Rundrohren, die der Beanspruchung entsprechend dimensioniert und optimiert wurden. Ober- und Unterträger sind als Rundrohre ausgeführt, die einfache Standarddetails für alle Verbindungen ermöglichen. Diagonale Elemente sind als rechteckige Hohlquerschnitte ausgeführt, die auf Knickfestigkeit optimiert sind. Alle Profile sind entsprechend der Beanspruchung dimensioniert. Die Aussteifung der Arena wird durch die Tribünenwandscheiben und die Wandscheiben der Kerne erzielt. Deswegen ist der größte Teil des Sockels in Ortbetonbauweise ausgeführt. Bauteile der Tribünenkonstruktion (Sägezahn und L-Tribünenträger) können vorgefertigt werden.

Die Decken werden in den Obergeschoßen größtenteils als Flachdecken aus Stahlbeton mit einer Dicke von 30 cm und in den Untergeschoßen als Unterzugsdecken mit einer Dicke von 25 cm hergestellt. In den Untergeschoßen wird ein, auf die Parkplatznutzung abgestimmtes, Raster von ca. 7.5 x 7.5 m gewählt.
Decken, Stützen und Wandscheiben des südlichen Gebäudeteils des Hotels werden in Stahlbetonbauweise ausgeführt. Die Stützen weisen gestaffelte Querschnitte und Betongüten auf und sind entsprechend des vertikalem Lastabtrags optimiert. Die horizontale Aussteifung wird durch die tragenden Wandscheiben der Kerne bewerkstelligt. Die Wandscheiben sind in den Kellerkasten und die Bodenplatte eingespannt. Die Decken sind als Ortbeton-Flachdecken konzipiert und spannen zwischen Wandscheiben und Stützen mit einer maximalen Spannweite von 8 Metern.

Die Fassaden sind grundsätzlich in Leichtbauweise und zum Teil zweischalig, mit dazwischen liegender Konstruktionsebene, vorgesehen und weisen unterschiedliche Grade von Transparenzen auf, je nach dahinter liegenden Funktionen und je nach gewünschter Adressierung des Außenraums durch hinausleuchtendes Licht. So schlagen wir drei Grundsituationen vor: eine einfache Glasfassade, eine Glasfassade mit vorgeblendetem Screen aus silbern schimmernden Streckmetallflächen und Blechpaneele als opake Situation mit ebenfalls zweiter Haut aus Streckmetall. Durch unterschiedliche Maschenweiten des Streckmetalls und durch unterschiedlicher Abfolge von gläsernen und opaken Streifen dahinter kann der Grad der Transparenz gesteuert und fließende Übergänge von offen zu geschlossen erreicht werden.

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Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter)

Piotr Pindor

Merve Sahin

Jumi Radde

Ioana Constantin

Bauherr

WH Arena Projektentwicklung GmbH

Statik

Bollinger und Grohmann ZT GmbH, Wien

Brandschutz

Norbert Rabl ZT GmbH, Graz

Bauphysik

Müller-BBM GmbH, München

Freianlagengestaltung

Carla Lo Landschaftsarchitektur, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2020
BGF Arena 95.079 m²
BGF Nebengebäude 38.494 m²
Nutzung: Multifunktionsarena
Leistungsumfang: EU-weit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb

Renderings

Patricia Bagienski, Wien

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