Pichler & Traupmann Architekten
Mario Gasser
2015
Wien
Wettbewerb
Kultur
18.075 m²
Jahr |
Ort |
Status |
Kategorie |
Größe |
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2015 |
Wien |
Wettbewerb |
Kultur |
18.075 m² |
Jahr
2015
Ort
Wien
Status
Wettbewerb
Kategorie
Kultur
Size
18.075 m²
Wir finden die Jahrhundertchance vor, seit vielen Jahrzehnten diskutierte, offene Fragestellungen in einem zu beantworten:
Die Frage der Fassung und des Abschlusses des östlichen Karlsplatzes.
Die Frage der Fassung und Rahmung der Karlskirche.
Die Frage des Attraktivierens und der Aktivierung des östlichen Karlsplatzes.
Die Frage des Attraktivierens und Ins-Stadtbild-Setzens des Wien Museums.
Eine Bewegung aus der Längsrichtung des Karlsplatzes kommend, beginnend mit den Otto-Wagner-Pavillons, umspielt das bestehende Museum und teilt sich in zwei Richtungen, die volumetrische Ausformungen erzeugen: einen horizontalen Flügel und einen vertikalen Flügel.
Der horizontale enthält als „Museumsflügel“ die Hauptausstellung und präsentiert das erste republikanische Museum Wiens selbstbewusst im Herzen der Stadt. Dabei schwebt er jedoch und ragt in den Raum des ehemaligen Wientals, das unterirdisch nach wie vor von der Wien und den Verkehrsströmen der U-Bahnlinien durchflossen wird. Durch diesen bewussten Schritt in das fluide Element wird erreicht, dass der gewachsene Boden des Parks und sein historischer Baumbestand kaum angegriffen werden muss.
Ein öffentliches Museum darf öffentlichen Raum beanspruchen, nimmt aber sinnvollerweise den Luftraum über den Verkehrsbändern der Lastenstraße und nicht Parkfläche in Anspruch! Zugleich reiht es sich gleichberechtigt in die Gruppe der Kulturinstitutionen ein und bildet zusammen mit dem Musikverein und dem Künstlerhaus ein klar wahrnehmbares neues kulturelles Dreigestirn. In größerem Maßstab betrachtet, erhält das Museum die Wertigkeit und Position des Konzerthauses und Akademietheaters, in Spiegelung um die Achse des Schwarzenbergplatzes. Schlussendlich wir der Karlsplatz jetzt räumlich gefasst. So wie der Fluss des Raumes – in Analogie zum Fließen des Wienflusses – beim Übergang vom Naschmarkt im Westen durch Secession und Verkehrsbürogebäude verengt wird, wird er dies nunmehr auch beim Übergang zum Schwarzenbergplatz. Schon Otto Wagners erste Museumsprojekte (1901 – 1903) zeigten an dieser Stelle in den Verkehrsraum ragende Gebäudeteile.
Wir sehen das Wien Museum Neu als weit über seine baulichen Grenzen hinaus wirkende Einheit, mehr als eine Zone bzw. als eine Plattform, die bespielt ist. So leitet sich seine nördliche Kante exakt aus der Flucht der Otto-Wagner-Pavillons ab. Wir betrachten daher die Pavillons als erste Ausstellungsstücke des Museums für Wien. Das zweite Ausstellungsstück des Museums hingegen ist der Haerdtl-Bau selbst! Der Haerdtl-Bau präsentiert sich nun als Pavillon innerhalb einer neuen, großzügigen Museumshalle. Als Zeitdokumente der 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts können zumindest die beiden Hauptfassaden völlig unangetastet, ohne jegliche bau- und energietechnische Ertüchtigung, gezeigt werden, da sie dem Außenklima nicht mehr ausgesetzt sind.Der Haerdtl-Bau erhält seine neue Rolle als Haus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums. Das Schmuckstück der Stiege wird zum zentralen Element der internen Kommunikation. Die jahrzehntelang aus musealen Gründen verbauten Fenster können wieder geöffnet werden!
Pichler & Traupmann Architekten
Mario Gasser
Bartosz Lewandowski
Peter Grandits
Wien Museum Projekt GmbH, Wien
Planungsbeginn: 2015
Nutzfläche: 15.893 m²
BGF: 18.075 m²
Bebaute Fläche: 7.571 m²
Ort: Wien 1. Bezirk, AT
Nutzung: Museum
Leistungsumfang: Offener Wettbewerb in zwei Stufen
Harald Schmidt, Wien